Seminarerfahrungen: Web 2.0 & Sozialpädagogik/Sozialarbeit

Die Noten für den Lehrauftrag im letzten Semester sind geschrieben und das Seminar im nächsten Semester startet im April: Web 2.0 in der sozialen Arbeit. Für die erste Durchführung eines Seminars als Lehrender war es für mich mindestens genauso spannend wie für die Studierenden der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB). Wie würden die jungen Menschen auf jemanden reagieren, der ihnen Tools aus dem Netz vorstellt, die sie alle schon kennen? Alte Hüte in technisch neuem Gewand und wofür soll das in der Sozialarbeit/Sozialpädagogik nützlich sein?

Das Resultat zuerst: sie kannten kaum Web 2.0 Tools und das Seminar war klasse! Die Studierenden konnten mit der Vorstellung des Web 2.0 soviel anfangen, dass wir sofort in Diskussionen über Anwendungen, inhaltliche Bezüge und neue Möglichkeiten in der Praxis kamen, die sich über das gesamte Semester zogen. Inhaltlich wie technisch intuitiv nachvollziehbare Anwendbarkeit ist immer noch das erste Kriterium für Tools und für die Herauslösung aus dem Unterhaltungskontext, den sie im privaten Gebrauch mehrheitlich haben, sie somit von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten.

Gestartet wurde mit einem (intern bleibenden) Kurs-Wiki, das im Semester zur Dokumentation der verschiedenen Arbeitsaufgaben und -schritte diente, parallel zum hochschul-internen LMS, das in neuer Auflage viel mehr Möglichkeiten bot als das alte System. Im laufenden Semester im wilden Ritt durch die Bereiche, die in ihrem Zweck den Studierenden vielleicht nützlich sein könnten:

  • Suchmaschinenbenutzung und Literatursuche
  • viel aus dem Office Bereich: Dokumente, Präsentationen, Bilder, MindMaps erstellen und teilen
  • cloud-Dienste, multimediale webbasierte Anwendungen
  • Dienste zur Aggregation von Nachrichten, Microblogging
  • und natürlich alle möglichen social software Tools wie soziale Netzwerke, auch zum selber Bauen sowie sharing tools.

Was mir besonders gefallen hat, waren die Diskussionen über Datensicherheit und Privatsphäre gegenüber dem Nutzen von Anwendungen und dem nicht-privaten, professionellen Blick, um zu lernen existierende und neue Tools einzuschätzen, inwieweit sie für das Studium und die spätere berufliche Praxis einen Mehrwert bringen. Insofern der eigene Horizont für die erweiterten Möglichkeiten im Netz geöffnet wurde und eigene Kriterien zur Anwendbarkeit oder Vorlieben entwickelt wurden, war das Seminar erfolgreich, zumindest gingen die Feedbacks in diese Richtung. Es bleibt spannend!

Über B. Doerr
e-Learning Mitarbeiter, Medienpädagoge, Dozent, Berater für digitales Leben: digital unterstütztes Lernen, Medienbildung, web 2.0, Projekte, Fortbildungen, open source, social media, Linux, soziale Netzwerke

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